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Vom 19. Mai bis 5. September wird im Beethoven-Haus das umfangreiche Werk des Beethoven-Biografen Alexander Wheelock Thayer in einer Sonderausstellung präsentiert.
Thayer (1817 – 1897) verbrachte Jahrzehnte seines Lebens damit, auf der Grundlage von authentischen Quellen, worunter nicht zuletzt Aussagen von Zeitzeugen gehörten, eine umfassende Biografie Beethovens zu erstellen. In der von Hermann Deiters übersetzten und nach Thayers Tod ergänzten, von Hugo Riemann revidierten fünfbändigen Ausgabe, die 1901 bis 1911 erschien, ist auf ca. 3000 Druckseiten ein Großteil jenes Materials zusammengefasst und kritisch kommentiert, auf dem noch heute unser Wissen von Leben und Werk Beethovens basiert.
Seinem ersten Band gab Thayer 1866 statt eines Vorworts zwei Briefe – Verfasser an Übersetzer und vice versa – vorweg. In diesem Schreiben legte er deutlich seine Prämissen fest: "Beethoven der COMPONIST scheint mir durch seine Werke hinlänglich bekannt zu sein; in dieser Voraussetzung wurde von mir die lange und ermüdende Arbeit so mancher Jahre Beethoven dem MENSCHEN gewidmet." Dieses Zitat wiederum lässt sich nicht nur auf seine Beethoven-Biografie, sondern auch auf sein eigenes Leben beziehen. So ist es mehr als verdient, seine vielfältigen und äußerst fruchtbaren Aktivitäten im Rahmen dieser Sonderausstellung einem größeren Personenkreis bekannt zu machen.
Der 1897 verstorbene Thayer hat seinen Beethoven betreffenden Nachlass dem Beethoven-Haus vermacht. Ergänzt werden diese Materialien um wichtige Objekte aus der umfangreichen Privatsammlung des Thayer-Forschers Luigi Bellofatto.
Weitere Informationen zur Sonderausstellung finden Sie hier.