Weil Flair unbezahlbar ist
Bonner Plätze und Straßen – Teil 4
Der Friedensplatz ist hinsichtlich seiner Verknüpfung von Verkehr mit einem großen Erholungsangebot sicherlich einmalig in der Bonner City. Die zentrale Bushaltestelle mit überdachtem Wartebereich in einer transparenten Stahl-Glas-Konstruktion ist im Zuge einer Neugestaltung des Platzes Ende der 1980er Jahre nach Plänen von Architekt Joachim Schürmann erschaffen worden. Nach dem Zweiten Weltkrieg baute der Straßenverkehr seine Vormachtstellung aus. Die zunehmende Motorisierung machte den Platz zu einer reinen Verkehrsfläche, so dass Aufenthalts- und Verweilqualitäten verloren gingen. Das veranlasste die Stadt Bonn im Jahre 1986, ein Gutachterverfahren für die neue Funktion und Gestaltung des Friedensplatzes durchzuführen.
Weil zu dem Platz allerdings seit Jahren der Busverkehr gehört, schufen die Stadtplaner ganz bewusst kein verkehrsberuhigtes Areal, sondern maßen dem ÖPNV- und Taxiverkehr ausreichend Raum bei. Auch der Motorisierte Individualverkehr steuert den zentralen Platz oft an, denn unterhalb der Fläche liegt die Friedensplatzgarage. Sie gehört zu den sechs Bonner Innenstadtparkhäusern und bietet 822 Einstellplätze.
Nach der Umgestaltung macht der Fußgängerbereich etwa zwei Drittel der Fläche aus. Hier sind vor allem gastronomische Betriebe anzutreffen. Eine wichtige Zutat der Speisen im Restaurant „Im Sudhaus“ etwa ist das rheinische Lebensgefühl. Gerade an den Sommertagen nehmen die Menschen sein Angebot besonders im Außenbereich gerne an. Hochstämmige und großkronige Bäume liefern dazu Schatten.
Außerdem findet sich auf der Fläche ein kleines Wasserlabyrinth, das an den früheren Wallgraben erinnern soll. Noch im 16. Jahrhundert lag der Friedensplatz außerhalb der Stadtmauer, damals fand hier ein Viehmarkt statt. Ein Stück der Gegenmauer dient heute als steinerne Sitzgelegenheit. Mitte des 17. Jahrhunderts wurden die barocken Festungsmauern als Erweiterung der mittelalterlichen Stadtbegrenzung geschaffen, die dann auch den Platz umgaben.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts existierte am heutigen Friedensplatz der Bahnhof Bonn Viehmarkt, bis 1929 endete an dieser Stelle die Vorgebirgsbahn, der Platz war ein wichtiger Bonner Knotenpunkt im Straßenbahnverkehr. Zwischen 1899 und 1945 hatte das Areal vier Namen. Erst wurde der Viehmarkt in Friedrichsplatz umbenannt, schon ab 1922 hieß er für elf Jahre Friedensplatz, um die angestrebte Politik des neuen Deutschlands demonstrativ zu betonen. Während der Zeit des Nationalsozialismus, von 1933 bis 1945, trug er den Namen Adolf-Hitler-Platz – wie übrigens fünf weitere im heutigen Bonner Stadtgebiet. Seitdem ist er bis heute unter der Bezeichnung Friedensplatz bekannt.
Einmal im Jahr verwandelt er sich in ein Paradies für Schlittschuhläufer. Im Rahmen des Weihnachtsmarktes befindet sich dann hier eine große Eisbahn.
Während der Sommerferien stellt city-marketing bonn e.V. auf seiner Homepage die wichtigsten Plätze und Straßen der Bonner Innenstadt vor. Teil fünf der Reihe befasst sich mit dem Kaiserplatz.
Bisherige Portraits gingen um den Bertha-von-Suttner-Platz, den Marktplatz und den Münsterplatz.
Folgende city-marketing-bonn-e.V.-Mitglieder haben ihr Unternehmen am Friedensplatz und setzen sich für die Bonner Innenstadt ein:
McDonald´s, Friedensplatz 4
Sudhaus, Friedensplatz 10
Sparkasse Köln/Bonn, Friedensplatz 1-3 (aktuell Friedensplatz 14)
Stadtbrotbäcker Rott, Friedensplatz 9
T-Punkt, Friedensplatz 4
Udelhofen Immobilien, Friedensplatz 4