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Der Bertha-von-Suttner-Platz – Eine Schöpfung der Nachkriegszeit

5. August 2011

Bonner Plätze und Straßen – Teil 3

Die Benutzer der Stadtbahnlinien 62, 65, 66 und 67 kennen ihn genauso gut wie die Fahrgäste von nicht weniger als 16 Buslinien – der Bertha-von-Suttner-Platz ist nach dem Bahnhofsvorplatz der wichtigste Verkehrsknotenpunkt in Bonn. Heute begeht er sozusagen seinen 62. Tauftag, denn am 5. August 1949 entschloss sich der Stadtrat im Zuge des Wiederaufbaus für den Namen. Bertha von Suttner war die erste mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Frau. Sie erhielt 1905 die Ehrung als Wegbereiterin und führende Persönlichkeit der internationalen Friedensbewegung vor dem 1. Weltkrieg.
Mehr als 20 000 Menschen täglich steigen hier ein und aus. Neben der großen Nachfrage im öffentlichen Personennahverkehr fahren auch viele Autos über das 180 Meter lange und knapp 50 Meter breite mehrspurige Areal, das im Westen in die Oxfordstraße mündet. Gen Osten gibt es drei potentielle weiterführende Wege: Entweder über die Berliner Freiheit und Kennedybrücke nach Beuel, auf dem City-Ring über den Belderberg und die Adenauerallee Richtung Bad Godesberg oder über Sandkaule und Welschnonnenstraße in die Nordstadt. Nicht zuletzt dient der Platz, der im Süden an die Wenzelgasse und Bonngasse angrenzt, als wichtiger Start- und Zielpunkt der Fußgänger für einen Besuch in der Bonner Innenstadt. Durch das hohe Verkehrsaufkommen wirkt er als Zäsur zwischen der historischen City im Süden und der jüngeren, erst in den 1950er/1960er Jahren entstandenen Nordstadt.
Der Bertha-von-Suttner-Platz ist eine Schöpfung der Nachkriegszeit, obwohl die Idee einer durchgehenden Ost-West-Fahrt, die im Norden an der Innenstadt vorbei führt, bis in das 18. Jahrhundert zurückgeht. Kurfürst Joseph Clemens strebte 1710 im Zuge der durch Bevölkerungswachstum ausgelösten Stadtwicklung den Bau einer dortigen Straße an, letztendlich konnte er aber nur einen kleinen Teil realisieren. Etwa auf dem Areal der heutigen Berliner Freiheit zwischen Belderberg und Am Boeselagerhof entstand um 1770 der Vierecksplatz, benannt nach dem Hofkapellendiener Viereck, der hier die ersten beiden Häuser bauen ließ.
Noch während des 19. Jahrhunderts konnte der Rhein an dieser Stelle nur über Schiffe und einer als „Fliegenden Brücke“ bezeichneten Schnellfähre überquert werden. Gen Ende wurde mit dem Bau der Rheinbrücke begonnen, die 1898 eingeweiht wurde und damals wegen der Mittelbogenspannweite von 188 Metern die größte auf dem Fluss war. Sowohl Autos als auch Straßenbahnen konnten damals darüber fahren. Ein weiteres etwa gleichzeitig durchgeführtes Projekt war die Erschließung des linksrheinischen Ufers durch eine vorgelagerte Promenade und eine Rheinwerft.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde Bonn 43 mal bombardiert, fast die gesamte Innenstadt zerstört. Auch die Rheinbrücke wurde zum Zielobjekt der Truppen. Die großflächigen Vernichtungen nahm die damalige Stadtverwaltung als Gelegenheit für neue Baumaßnahmen wahr. Neben dem Wiederaufbau der Rheinüberquerung 1948/49, der heutigen Kennedybrücke, entstand auch der Bertha-von-Suttner-Platz.
Zwischen 2005 und 2007 stand die letzte große Umbaumaßnahme auf der Agenda. Insgesamt  sieben Millionen Euro gab die Stadt für den Bau der neuen Straßenbahnhaltestelle, die Erneuerung der Kanäle und den Bau von neu angelegten Fußgängerwegen aus. Darüber hinaus hat sich auch die Oberflächengestaltung etwa durch Spitzahornbäume, Lampenmasten, Fahrradständer, Litfasssäulen, Papierkörbe und Briefkästen sehr verändert.

Während der Sommerferien stellt city-marketing bonn e.V. auf seiner Homepage die wichtigsten Plätze und Straßen der Bonner Innenstadt vor. Teil vier der Reihe befasst sich mit dem Friedensplatz.

Bisherige Portraits gingen um den Marktplatz und den Münsterplatz.

Folgende city-marketing-bonn-e.V.-Mitglieder haben ihr Unternehmen am Bertha-von-Suttner-Platz und setzen sich für die Bonner Innenstadt ein:
Köln-Bonner Akademie für Psychotherapie, Bertha-von-Suttner-Platz 6
Mc Donald´s, Bertha-von-Suttner-Platz 1

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