Weil Flair unbezahlbar ist
Podiumsdiskussion beschäftigt sich mit Zukunft Bonns
„Bonn ist zur Qualität verdammt, aber der Anspruch muss auch umgesetzt werden“, so das Vorstandsmitglied der city-marketing bonn Ralph Job im Rahmen einer Podiumsdiskussion über die Faktoren für die Attraktivität der Innenstadt.
Eingeladen zu dieser Expertenrunde im Universitätsclub Bonn hatte die Sparkasse KölnBonn und der Verein city-marketing Bonn e.V. Denn, wie Ulrich Voigt, Vorstandsmitglied der Sparkasse KölnBonn, in seiner Begrüßungsrede feststellte, die Entwicklung der Innenstadt liegt allen am Herzen, „dem Verein city marketing, der Sparkasse KölnBonn, Politik und Verwaltung, Gewerbetreibenden und Handel, Verkehrsunternehmen, Gastronomie, den Einwohnern – allen Bonner Bürgern“.
Mit einem Impulsvortrag führte Prof. Dr. Claus-C. Wiegandt, Leiter der Arbeitsgruppe Stadt- und Regionalforschung an der Universität Bonn, in das Thema ein. Er benannte Konsum, Tourismus, Kultur, Wissen sowie Kreativwirtschaft als die Entwicklungslinien im „Urbanen Pentagon“ nach Klaus R. Kunzmann. Und leitete daraus fünf Anforderungen an die Innenstädte ab: bauliche Gestaltung, Nutzungsmischung, Erreichbarkeit, Atmosphäre und Geborgenheit. Anhand von Fotos aus anderen Städten wurde anschaulich, wie diese Faktoren, die für die Attraktivität einer Innenstadt bestimmend sind, umgesetzt werden – mal mehr, mal weniger gelungen.
Derart auf das Thema eingestimmt, diskutierten dann Prof. Wiegandt, Dr. Hubertus Hille (Hauptgeschäftsführer IHK Bonn/Rhein-Sieg), Ralph Job (Geschäftsführendes Vorstandsmitglied city-marketing bonn e.V.), Rainer Vongerichten (REWE-GROUP) und Stadtbaurat Werner Wingenfeld, in einer von Andrea Grießmann moderierten Gesprächrunde, wie es um die Attraktivität der Bonner Innenstadt steht.
Einigkeit herrschte darüber, dass Bonn – allein aufgrund der vielen erhaltenen historischen Gebäude und seiner Lage am Rhein – sehr viel Atmosphärisches zu bieten hat. Deutlich wurde aber auch, dass es durchaus verbesserungswürdige Aspekte gibt – wie etwa die stärkere Einbeziehung des Rheins in den Erlebnisraum Innenstadt, sowohl durch eine Ausgestaltung von Uferpromenaden als auch durch eine attraktivere Zugänglichkeit der Innenstadt zum Rhein.
Weitere Themen waren die Verkehrs- und Parksituation in der Innenstadt, auch rund um den Neubau der Sparkasse am Friedensplatz 1 sowie die Beschränkung der gestalterischen Möglichkeiten, die sich aus der Umgrenzung der Bonner Innenstadt durch Rhein und Bahnlinie sowie Bertha-von-Suttner-Platz/Oxfordstraße ergibt. Auch das Publikum beteiligte sich engagiert an der Diskussion und brachte Aspekte wie die Gestaltung des Bahnhofsvorplatzs und die altersgerechte Ausgestaltung der Innenstadt ein.